20.10.20

Frauenfrühstück: "Zeit - wie die Krise unser Leben durcheinanderwirbelt"

Zu einem Vortrag mit Frau Cornelia Schmid lud das Frauenfrühstücksteam am 13. Oktober in den Petrushof ein. Obwohl das beliebte Frühstück derzeit leider nicht angeboten werden kann, fand das Angebot regen Zuspruch.

In ihrem Vortrag ging Frau Schmid, teilweise mit persönlichen Erfahrungen, auf verschiedene Aspekte der Coronakrise ein, in der das Denken und Handeln nicht mehr wie gewohnt funktioniert.

Fehlende soziale Kontakte, sehr viel Zeit zum Nachdenken, Sorgen um den Arbeitsplatz und die Gesundheit führen zu tiefen menschlichen Krisen. Die eigentliche Angst sei aber meist nicht die Furcht vor der Krankheit, sondern vor dem Verlust der gewohnten Freiheit.

Cornelia Schmid lud ein, das Jahr 2020 nicht als ein „Jahr zum Vergessen“ zu betrachten, sondern als „Sabbatjahr“, als Ruhezeit, als geschenkte Zeit, als Chance, nicht das Letzte aus sich, aus anderen und der Erde herauszuholen. „Vom Tun zum Sein“, auch wenn viele das Nichtstun und die Ruhe kaum aushalten können. Erst der siebte Tag - der Ruhetag - mache die Schöpfung komplett.

Das Wort „Krise“ bedeute eigentlich „Trennung“ oder „Entscheidung“. Schnelle oder eindeutige Lösungen seien nicht vorhanden oder reichten nicht aus. Vor einer Krise gebe es immer schon Funktionsstörungen, die aber erst danach sichtbar werden. Ob sich die Erwartungen, insbesondere aus der Politik, dass aus der Krise mehr Menschlichkeit und gegenseitige Hilfe hervorgehen, erfüllen, wird sich erst im Lauf der Zeit zeigen.

Pfarrerin Schneider-Wagner bedankte sich bei Frau Schmid für den sehr lebendigen, anschaulichen Vortrag und bei Theresia Frank-Kaufmann für die stimmungsvolle Einstimmung und den Ausklang durch ihre Klangschalen.

Zum Mitnehmen erhielten die Besucherinnen einen Sinnspruch, der sehr gut zum Thema passte:
"Wenn aus Angst Mut wird, werden Krisen zu Möglichkeiten."

Text: Susanne Wagner